Kemmer fordert mehr Unterstützung vom Land
Die Einsätze beim Hochwasser Anfang Juni haben erneut gezeigt, dass der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz in der Region gut aufgestellt ist. Das sagte Ronja Kemmer, Präsidentin des DRK-Kreisverbands Ulm, bei der diesjährigen Delegiertenversammlung in Lonsee. Das sei vor allem dem Knowhow der Haupt- und zahlreichen Ehrenamtlichen der Hilfsorganisationen zu verdanken. Aber das Land müsse „seinen Beitrag dazu leisten, dass wir auch in Zukunft unsere Aufgabe vor Ort optimal erfüllen können“. Nach wie vor sehe sie Defizite bei der Finanzierung der DRK-Fahrzeuge und deren Unterbringung. Angesichts der in immer kürzeren Abständen drohenden Schadensereignisse sei es wichtig, auf gut ausgerüstete und somit auch motivierte Ehrenamtliche zählen zu können. Hinzu komme, dass die Vorgaben des neuen Rettungsdienstgesetzes, das kürzere Hilfsfristen vorsieht, ohne neue Stützpunkte wohl nicht zu erfüllen sei. Erst vor kurzem habe das DRK eine neue Rettungswache in Erbach in Betrieb genommen.
Stefan Tluczykont, Dezernent im Landratsamt des Alb-Donau-Kreises, hob die enge Zusammenarbeit im Katastrophenschutz hervor, dessen essenzieller Bestandteil die DRK-Einsatzeinheiten seien. Sie erfüllten Aufgaben des Landes, wie jüngst die Absicherung der Fußball-Europameisterschaft. Er forderte ebenfalls ausreichende Fahrzeugfinanzierung und kritisierte den „gigantischen Bürokratismus“ in Bund und Land. Eine große Herausforderung vor Ort stelle die Modernisierung und Erweiterung der Leitstelle dar.
„Wir werden in Bund, Land und Landkreis auch dafür kämpfen müssen, dass die Mittel für soziale Dienste nicht gekürzt werden“, betonte DRK-Landesgeschäftsführer Marc Groß. Mit der von der Basis her entwickelten Strategie unter dem Motto „stabil sozial“ reagiere das DRK im Land auf den gesellschaftlichen, demografischen, ökologischen und technologischen Wandel.
Das Jahr 2023 sei ein „besonderes Jahr“ gewesen, sagte Kreisbereitschaftsleiter Michael Jenner: ein Jahr ohne Großeinsatz, ohne Pandemie, ohne Flüchtlingsströme, ohne Sturm und Hochwasser aber mit so vielen Diensten wie nie zuvor. Schließlich hätten alle Vereine alle in der Pandemie ausgefallenen Veranstaltungen nachgeholt. Jenner stellte allerdings fest, dass sich in der Rotkreuz-Familie einiges geändert habe: Die Helfer hätten weniger Zeit, weniger Nerven, mehr Stress. Er erinnerte daran, dass die Mitarbeit im DRK freiwillig sei und auch Spaß machen solle – und könne. Er appellierte an die Bereitschaften, die Helfer zu ehren und dankte der Kreisgeschäftsführung für das „tolle Helferfest“ im vergangenen Jahr.
Bei der Kreisversammlung wurden zahlreiche langjährige aktive Mitglieder geehrt: Seit 65 Jahren aktiv sind Brigitte Keller aus Weidenstetten und Rudi Reichel aus Laichingen. Seit 60 Jahren sind Erhart Kopp (Ehingen), Erwin Franz Leger (Regglisweiler), Horst Penetti (Dorndorf) und Konrad Wiedemann (Erbach) aktive Mitglieder im Roten Kreuz. Seit 55 Jahren sind dabei: Ernst Hauck (Regglisweiler), Harald Widmann (Obermarchtal). Für 50-jährige aktive Mitgliedschaft wurden geehrt: Dorothea Heilig, Elisabeth Waibel, Erich Guter (alle Ehingen), Franz Fesseler, Hans-Walter Garhofer, Ulrich Haußer (Erbach), Irmgard Mayer (Munderkingen), Albert Kügele und Ludwig Locher (beide Öpfingen-Rißtissen).
40 Jahre dabei sind: Thomas Semmler (Laichingen), Gunter Czisch (Kreisverband), Peter Frank (Dorndorf), Andreas Korth, Thomas Korth und Manfred Wenk (Ehingen), Michael Gumpp (Erbach), Sabine Hofbauer (Langenau), Günter Eberle und Manfred Ozeranec (Lauterach-Kirchen), Ulrich Knupfer (Öpfingen-Rißtissen), Petra Scheich (Regglisweiler), Karl-Heinz Jung (Lonsee). Siegfried Junginger und Rolf Röscheisen (Weidenstetten), Gabriele Däubler (Ulm). Für 25 Jahr wurden geehrt: Martin Jung (Dorndorf), Eva Eicher, Anna Magg, Erna Thanner (alle Dietenheim-Balzheim), Bianca Schulz, Sabrina Rapp, Bettina Woger (Ehingen), Melanie Deckenbach, Christoph Deckenbach (Illerkirchberg), Melanie Baiker (Langenau), Elsa Jung (Lonsee), Uwe Bitterle (Munderkingen), Wilfried Egle (Oberstadion), Tobias Häußler, Anna Ruh, Melanie Heudorfer, Sabine Kukulenz (Regglisweiler) und Kai Häckel (Weidenstetten).
Die Verdienstspange in Silber des Kreisverbands erhielten Kerstin Dallmeir, Nadine Prochaska und Bernd Prochaska. Mit der Verdienstspange in Gold wurden ausgezeichnet: Stefan Gehrt, Christoph Deckenbach, Claudia Lichtl, Gabriele Däubler, Henrike Vetter, Jannis Chouliaras, Gunter Czisch und Bernhard Häger