Am Freitagmorgen um 7 Uhr hat das Corona-Testzentrum am Parkplatz Kemmental an der Autobahn A 8 (Fahrtrichtung Stuttgart) unter Leitung des Roten Kreuzes den Betrieb aufgenommen. Dort können sich Reiserückkehrer auf das Covid-19-Virus testen lassen.
Im Auftrag des Sozialministeriums Baden-Württemberg haben der DRK Kreisverband Ulm und die Rettungsdienst Heidenheim-Ulm gGmbH die Organisation und Koordination übernommen. Sie stellen Personal und Logistik für die Teststation, unter anderem unterstützt von der Bundeswehr.
Es ist noch ruhig am Freitagmorgen. Die Helfer sind froh, denn der große Ansturm wird am Samstag und Sonntag erwartet. Abschnittsleiter Tobias Zoller vom DRK ist pausenlos unterwegs und beantwortet in Ruhe alle Fragen. Er ist Ansprechpartner für alle Beteiligten: Für die Security-Mitarbeiter, welche die Autofahrer empfangen, ihnen die Bögen zur Datenerfassung aushändigen und sie schließlich in eine der drei Teststraßen einweisen. Eine davon ist in der Höhe ausgelegt für Wohnmobile, Lastwagen und Reisebusse. Zoller sorgt außerdem dafür, dass die Helfer instruiert werden. Ihnen wird beispielsweise gezeigt, wie sie die Schutzkleidung richtig anziehen. Der Abschnittsleiter kümmert sich ferner darum, dass stets ausreichend Material und Verpflegung vorhanden sind und ein reibungsloser Ablauf möglich ist.
Genau davon ist ein Ehepaar aus Stuttgart, das mit Wohnmobil und Bootsanhänger auf dem Heimweg ist vom Kroatienurlaub, sehr angetan. An der Grenze hätten sie schon am frühen Morgen zwei Stunden auf den Test warten müssen, berichten sie. Wenn es die Station in Kemmental nicht gäbe, „wären wir ungetestet heimgefahren“, sagt die Stuttgarterin.
Das fällt auf: Die Reisenden sind sehr entspannt, und die Helfer bei der Einweisung, der Personalienaufnahme und beim Abstrich selbst sehr freundlich. Bei kleinen Kindern nimmt sich der Arzt Dr. Martin Arth besonders viel Zeit, um ihr Vertrauen zu gewinnen, bevor er den Abstrich nimmt. „Die Eltern helfen aber auch sehr gut mit“, sagt er.
Studierende, Schülerinnen, Arzthelferinnen, Laborassistentinnen, Ehrenamtliche aus den Ortsvereinen des DRK-Kreisverbands erfassen die Daten elektronisch, vergleichen sie mit Personalausweis oder Versichertenkarte und verbinden die Strichcodes der Personenbögen mit den Abstrich-Röhrchen. So sollen Leserlichkeit und Zuordnung bestmöglich gewährleistet sein. Diese Prozedur nimmt Zeit in Anspruch, der Test selbst „geht ruckzuck“, sagt Arth.
Seit Samstag wird am Parkplatz Kemmental täglich von 6.30 bis 22 Uhr getestet. In zwei Schichten sind außer einen Abschnittsleiter jeweils 15 Mitarbeiter des Roten Kreuzes im Einsatz. „Möglich ist das durch die Zusammenarbeit von Kreisverband und Rettungsdienst. Anders ginge es nicht“, sagt Tobias Schwetlik, Geschäftsführer des DRK Kreisverbands Ulm. Er rechnet mit täglich 1000 Tests unter der Woche, an den Wochenenden mit 2000 Abstrichen pro Tag.