Am Montag war Spatenstich, im Sommer 2020 soll das Gebäude fertig sein: Direkt neben der Uniklinik für Chirurgie entsteht eine neue Rotkreuz-Rettungswache samt Außenstelle der DRK-Landesschule.
Dem Spatenstich ging eine lange Standortsuche und Planungsphase voraus. Das machten die Redner beim Spatenstich deutlich. Dr. Götz Hartung, ihr Vorgänger an der Spitze des DRK-Kreisverbands, habe die Zeichen der Zeit früh erkannt und einen Platz für eine neue Rettungswache in Uninähe gesucht, sagte Ronja Kemmer, Präsidentin des DRK-Kreisverbands Ulm. "Wir haben einen langen Weg hinter uns", auf dem viele Gespräche geführt worden seien zwischen Kreis- und Landesverband, Universität sowie Stadt Ulm und Land Baden-Württemberg.
Denn die Rettungskräfte waren in der 2008 eröffneten Wache in der Stuttgarter Straße bald an ihre Grenzen gestoßen. Die Zahl der Fahrzeuge hat sich seither von 18 auf 36 verdoppelt, sagte David Richter, Geschäftsführer des DRK-Rettungsdienstes Heidenheim-Ulm. Hintergrund sei die gestiegene Zahl der Notfalleinsätze.
Bereits im Januar 2013 waren Uniklinikum und Rettungsdienst näher zusammengerückt: Damals bezog das Rote Kreuz die von der Universität gemieteten Räume in der Staudinger Straße - als Übergangslösung. Seither lief die Suche nach einem geeigneten Standort auf dem Oberen Eselsberg weiter. Der wurde 2016 zusammen mit dem Amt für Vermögen und Bau Baden-Württemberg gefunden: in direkter Nachbarschaft zum Klinikum an der Albert-Einstein-Allee mit Zufahrt zur Klinik. Von der Nähe zur Uniklinik profitierten die Patienten - sowohl in der Notfallrettung als auch beim innerklinischen Transport, für den das Rote Kreuz seit verantwortlich ist, so Richter.
Auf dem Oberen Eselsberg werden künftig 14 der insgesamt 36 DRK-Fahrzeuge stationiert. Ideal sei der Platz auch für die Außenstelle der DRK-Landesschule, die im Obergeschoss der Rettungswache ihr Domizil finden soll, betonte DRK-Landesgeschäftsführer Hans Heinz. Durch die Nähe zum Uniklinikum seien - beispielsweise in Form von Referenten - Synergien möglich, die sich positiv die Qualität der Ausbildung auswirken. Er sei froh, dass das Land, das den Bau der Rettungswache fördert, "so großzügig war und uns mit ins Boot genommen hat". Zu verdanken sei das auch der "Ulmer Hartnäckigkeit", die auf die dezentralen Schulungsräume gedrängt habe.
Neben der dreijährigen Notfallsanitäter-Ausbildung werden Lehrgänge für Rettungshelfer, Rettungssanitäter und Ausbilder angeboten. Geplant wird das Gebäude mit Garage, Personalräumen, Büros und Klassenzimmern vom Ulmer Architekturbüro Braunger/Wörtz. Die Kosten betragen rund sechs Millionen Euro, davon entfallen 3,5 Millionen auf die Rettungswache und damit den DRK-Kreisverband, der für den Bau etwas mehr als eine Million Euro Zuschuss aus Landesmitteln erhält.