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Schüler interessieren sich für Flüchtlingsarbeit

Fabienne Sitzmann (links) und Lea Vieweg berichteten in der "Flüchtlings-AG" am Albert-Einstein-Gymnasium über ihre Arbeit und über die Situation der Flüchtlinge in Ulm.

Offen sein für die Menschen, die aus einem völlig anderen Kulturkreis kommen, die deutsche Sprache noch nicht beherrschen und oft noch nicht einmal unsere Schrift lesen können: Das ist die wichtigste Voraussetzung, wenn man sich in der Flüchtlingsarbeit engagieren möchte.

Diesen Rat gaben Lea Vieweg und Fabienne Sitzmann vom DRK-Kreisverband Ulm den Neunt- bis Elftklässlern der "Flüchtlings-AG" am Albert-Einstein-Gymnasium in Wiblingen. Die von Christian Tilch geleitete Arbeitsgemeinschaft hatte die DRK-Mitarbeiterinnen eingeladen, um über die Situation der Flüchtlinge in Ulm zu berichten. Fabienne Sitzmann koordiniert die Angebote für Flüchtlingsfrauen und -kinder in der Gemeinschaftsunterkunft am Mähringer Weg (Hindenburgkaserne). Lea Vieweg war mit einer DRK-Kollegin in der Bedarfsorientierten Erstaufnahme-Einrichtung (BEA) in der Bleidornkaserne tätig. Diese wurde Ende September aufgelöst, da die Zahl der ankommenden Flüchtlinge stark zurückging. Die Referentinnen klärten zunächst die Begriffe "BEA", Gemeinschafts- und Anschlussunterkunft, gaben dabei auch einen kleinen Einblick in die aktuellen Vorgaben für die Unterbringung von Asylbewerbern. Sie berichteten von bürokratischen Hürden, welche die Flüchtlinge oft nicht verstehen. Ebenso wie viele Abläufe im Alltag, die für uns selbstverständlich sind. Außerdem gingen sie ein auf die Organisation der Flüchtlingsarbeit in Ulm und die Kooperation der Wohlfahrtsverbände, die sie sehr positiv bewerteten. Ebenso das Engagement der Ehrenamtlichen. Den Schülern rieten sie, verständnisvoll auf die Geflüchteten zuzugehen und dabei zu bedenken, dass die Menschen viel durchgemacht und verloren haben. Hilfen im Alltag seien willkommen. Das brauche nichts "Großartiges" sein. Mal zusammen ins Kino zu gehen und zusammen die Hausaufgaben zu machen, sei ein guter Anfang. Die Schülerinnen und Schüler waren sehr angetan von den Berichten aus der Praxis der Flüchtlingshilfe: So seien einerseits die Strukturen deutlich geworden, andererseits hätten sie aber auch Einiges über die Schicksale der Asylsuchenden erfahren, resümierten die Jugendlichen.