Erste Hilfe ist am Hildegard-Schulzentrum gut verankert
Ein bisschen schüchtern nicken Edua und Anisa auf die Frage, ob sie den Teddy mit verarzten möchten. Die Zwillinge Vanessa und Julia (13) helfen den beiden Fünfjährigen. Die Kleinen machen ihre Sache gut, bald hat der große Bär einen neuen Kopfverband. Die Teddyklinik diene vor allem dazu, Kindern die Angst vor Ärzten zu nehmen, erklären die Schwestern. Die Realschülerinnen sind frisch gebackene Schulsanitäterinnen. Die präsentieren sich beim Sommerfest des Schulzentrums St. Hildegard mit einem viel beachteten Stand mit Teddyklinik und Erste-Hilfe-Quiz. Dicht umlagert ist der Rettungswagen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes, der von Anja Bücker vom JRK Ulm sowie von Pirmin Gansloser und Marcel Jach vom DRK-Ortsverein betreut wird. Sie helfen auch mit, bei einigen Übungen und Demonstrationen die "Verletzten" zu versorgen, nachdem die neu ausgebildeten Schulsanitäterinnen Erste Hilfe geleistet haben.
Insgesamt 27 Mädchen haben bei den Projekttagen an den freien katholischen Mädchenschulen vor den Sommerferien die Erste-Hilfe-Grundlagen gelernt und verstärken künftig den Schulsanitätsdienst. "Es war noch nie schwierig, Freiwillige dafür zu finden", sagt Lehrerin Barbara Weiß. Sie ist am Gymnasium zuständig für die etwa 40 Sanitäterinnen. An der Realschule sind es ungefähr halb so viele, die von Lehrerin Silke Veit betreut werden. Die Gruppen jeder Schulart treffen sich in der Regel jeweils wöchentlich zum Erfahrungsaustausch und immer wieder während des Schuljahrs zu Fortbildungen. An der Grundschule sind schon Juniorhelferinnen aktiv. "Die Erste Hilfe ist am Schulzentrum gut verankert", sagt Fabienne Sitzmann vom DRK-Kreisverband Ulm. Sie war selbst Hildegard-Schülerin und freut sich, nun als Rotkreuz-Jugendreferentin zum Sommerfest "ihrer" Schule zurückzukehren. Sie ist sehr angetan vom Einsatz der Mädchen. "Es sind die engagierten Schülerinnen, die sich zum Sanitätsdienst melden", bestätigt Barbara Weiß. Die Lehrerinnen sind froh über den Sanitätsdienst. Einerseits entlastet er sie, wenn im Alltag, beim Sport oder bei Exkursionen etwas passiert. Denn oft müssen die andern Kinder beruhigt werden, wenn sich eine Mitschülerin verletzt hat. Da sei es schon sehr hilfreich, wenn Schulsanitäterinnen mit eingreifen. Außerdem präge der Dienst die Atmosphäre an der Schule: Die Kinder und Jugendlichen gehen achtsam miteinander um. Anderen helfen zu können, war auch das Motiv von Julia und Vanessa, sich für den Schulsanitätsdienst zu melden. Ihrer Meinung nach gehen Leute deshalb an Verletzten vorbei, weil sie nicht wissen, was sie tun müssen. Die Achtklässlerinnen sind begeistert vom Sani-Kurs bei den Projekttagen und demonstrieren das Gelernte beim Schulfest. Und in der Teddyklinik geben sie ihr Wissen an die ganz Kleinen weiter, die den Stofftieren eifrig Verbände anlegen.
Kreativ und unermüdlich: DRK-Jugendreferentin Fabienne Sitzmann
Das Sommerfest am Schulzentrum St. Hildegard in Ulm war ein Heimspiel für Fabienne Sitzmann: Hier besuchte sie Grundschule und Gymnasium. Nach dem Abitur vor sechs Jahren studierte sie Sozialwirtschaft in Nürnberg. Im Mai 2015 trat sie die Stelle beim DRK-Kreisverband an, wo sie zuständig ist für Seniorenreisen und das große Feld der Jugend- und Schularbeit. Das beackert sie unermüdlich und mit vielen neuen Ideen, wenn es darum geht, JRK- und Schulsanitäter-Gruppen zu betreuen und aufzubauen. Sie macht den Teams attraktive Angebote wie Besichtigungen der Rettungswache oder Blutspendezentrale und organisiert Erste-Hilfe-Kurse für Schulklassen, beispielsweise auch mit bestimmten Schwerpunkten wie "Unfälle im Freien und unwegsamen Gelände". Ersten Kontakt zum Roten Kreuz hatte Fabienne Sitzmann bereits während eines zum Studium gehörenden Praktikums. Das absolvierte sie beim BRK Nürnberg. Die junge Sozialwirtin freut sich jedoch auch über die Rückkehr in ihre Heimatstadt und ist gespannt auf viele Begegnungen mit Jung und Alt. Sie ist zu erreichen unter der Telefonnummer 0731 144446 oder per e-mail unter fabienne.sitzmann@drk-ulm.de