DRK-Jahresgespräch 2024
Der DRK-Kreisverband Ulm hat auch im vergangenen Jahr etliche Projekte vorangebracht, um die Menschen in unterschiedlichen und auch in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen. Zwei der bedeutendsten Projekte sind die Tagespflegen für Ältere und die Clearingstelle für Menschen ohne bzw. ohne ausreichende Krankenversicherung.
Mit der Eröffnung zweier Tagespflegestätten reagiert der DRK-Kreisverband Ulm auf den demografischen Wandel und den damit verbundenen Bedarf an Betreuungsmöglichkeiten für Ältere, die noch zu Hause leben, aber auf Pflege und Hilfe im Alltag angewiesen sind. Die Tagespflege im Tomerdingen, die mit der Volksbank Alb eG (VR-Bank Langenau) als Bauherr realisiert wurde, ist bereits seit Mitte Januar in Betrieb. Die Tagespflege am Safranberg wird Mitte März eröffnet. Umgesetzt wurde das Projekt mit der Wohnbaugenossenschaft GWO.
Dem DRK ist es ein großes Anliegen, den Tagesgästen mit Wertschätzung und Achting vor ihrer Lebensleistung zu begegnen. Wir legen außerdem Wert darauf, ihre noch vorhandenen kognitiven und motorischen Fähigkeiten zu fördern und möglichst lange zu erhalten. Dazu gestalten unsere qualifizierten Mitarbeitenden einen abwechslungsreichen Tagesablauf u.a. mit Zeitungslektüre, Spielen, Singen, Sitzgymnastik, gemeinsamem Kochen, kleinen Ausflügen und Spaziergängen, aber auch den nötigen Ruhepausen. Entsprechens sind die Räume gestaltet und ausgestattet.
Beide Tagespflegen bieten bis zu 15 Plätze. Geöffnet sind sie montags bis freitags von 8 bis 16.30 Uhr.
Ein eigener Fahrdienst holt die Gäste auf Wunsch zu Hause ab und bringt sie wieder heim.
Außer der Tagespflegestätte entstehen am Safranberg zwei Wohngemeinschaften für Menschen, die Assistenzleitungen benötigen (AWS, früher „ambulant betreutes Wohnen ABW), insbesondere Menschen mit psychischen Erkrankungen. Der DRK-Kreisverband erweitert damit sein bereits vorhandenes Angebot der ambulanten Unterstützung von Menschen mit psychischer Erkrankung oder seelischer Behinderung bei einer selbstständigen Lebensführung und beugt so einer stationären Versorgung vor.
Außerdem bietet das DRK dort „Service-Wohnen“ an für Ältere. Regelmäßige Veranstaltungen stärken die Hausgemeinschaft, fördern Kontakte der Bewohnerinnen und Bewohner. Der DRK-Fahrdienst sorgt für Mobilität, der Hausnotruf für Sicherheit daheim.
Ebenfalls neu im vielfältigen Angebot des DRK-Kreisverbands ist das Projekt „Gesundheit für alle“ mit Clearingstelle und anonymem Behandlungsschein für Menschen ohne Krankenversicherung.
Im Clearingsprozess geht es darum, die betroffenen Personen (wieder) in die Krankenversicherung zurückzuführen. Diese gelingt nach Erfahrungen aus anderen Regionen in 35 bis 55 Prozent der Fälle.
Der anonyme Behandlungsschein ermöglicht eine Behandlung bei akuten Beschwerden, auch wenn der Clearingprozess noch nicht abgeschlossen ist. Sollte er später erfolgreich sein, wird versucht, das Geld von der jeweiligen Krankenkasse zurückzubekommen.
Das Projekt wird vom Sozialministerium Baden-Württemberg gefördert und läuft bis März 2025.
Es wird wissenschaftlich begleitet von der Uniklinik Ulm/Institut für Allgemeinmedizin.
Der anonyme Behandlungsschein kann vom 1. März an ausgegeben werden.
Projektpartner sind Medinetz e.V., Stadt Ulm, Uniklinik Ulm.
Erste Klient*innen wurden bereits in den Clearingprozess aufgenommen. In der Regel handelte es sich dabei um Menschen mit so akuten Erkrankungen, die vor Abschluss des Clearings behandelt werden musste. Das Clearing mit dem anonymen Behandlungsschein zu kombinieren, hat sich bereits bewährt.
Auusblick: Ziel ist es, die langfristige Zusammenarbeit mit allen Netzwerkpartern zu erhalten und die Clearingstelle dauerhaft zu etablieren. Weitere Infos unter www.drk-ulm.de/clearingstelle