Anlaufstelle für Geflüchtete am Bahnhof
Zahlreiche Aufsteller weisen auf Ukrainisch, Englisch und Deutsch den Weg zum Infopoint für Ukraine-Flüchtlinge im Ulmer Hauptbahnhof. Damit hat das DRK zusammen mit der Bahnhofsmission einen „zentralen Anlaufpunkt geschaffen“, sagte DRK-Kreisverbandspräsidentin Ronja Kemmer bei einem Pressetermin am Montag. Die Flüchtlinge erhalten hier relevante Informationen für die Ankunft in Ulm oder die Weiterreise und werden mit Snacks und Getränken versorgt. Kemmer dankte der Bahnhofsmission für die Kooperation und der Deutschen Bahn dafür, dass sie den Raum unkompliziert zur Verfügung gestellt habe.
Die Infostelle gibt es seit Samstag, und täglich kommen hier zwischen 30 und 40 Flüchtlinge an. „Viele haben zwischen 30 und 48 Stunden Bahn- oder Busfahrt hinter sich. Sie sind erschöpft und wollen sich erstmal in Ruhe hinsetzen“, berichtete Elisabeth Waibel vom DRK. Jeweils zwei Ehrenamtliche sind für die Fünf-Stunden-Schichten von 8 bis 13 oder von 13 bis 18 Uhr eingeteilt. Sie stehen in engem Kontakt zu Mitgliedern der ukrainischen Gemeinde und anderen Freiwilligen, welche die Sprache beherrschen. Die können jederzeit kontaktiert werden, wenn die Handy-Sprachübersetzung nicht ausreicht. Außerdem gibt es Infoblätter auf Ukrainisch, beispielweise zu Anmeldung, Registrierung, Übergangsgeld und Impfung, aber auch über die Stadt. Wer eine Unterkunft benötigt, wird an den Mähringer Weg 103 weitergeleitet. Dort werden die Flüchtlinge an Gemeinschafts- oder Privatunterkünfte vermittelt. Hinter dem Tisch mit dem Infomaterial stapeln sich die Kartons mit Snacks, Getränken, Windeln und Babynahrung. Eine liebevoll eingerichtete Spielecke ziehe die Kinder magnetisch an, berichtete Elisabeth Waibel. Und auch an einen Wassernapf für Hunde ist gedacht. Denn viele Geflüchtete hätten ihre Haustiere nicht zurückgelassen. Wie jene zwei jungen Frauen, die am Montagvormittag ankommen und außer zwei kleinen Rollkoffern auch ein Katzenkörbchen dabeihaben.
Weitere ehrenamtliche Helfer seien willkommen, so Ronja Kemmer. Wer mithelfen möchte, kann sich per E-Mail unter fluchthilfedrk-ulm.de melden. Auch mit Geldspenden kann der Infopoint unterstützt werden. Sachspenden werden dagegen derzeit nicht angenommen.