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Abfall richtig trennen: Wichtig fürs Zusammenleben (Kopie 1)

Katharina Steiner von den EBU (links) und Dolmetscherin May Ftemah
Die Werbeprospekte und die Pappe der Getränkebox kommen in die blaue Tonne, der Joghurtbecher in den gelben Sack. Aber der Teebeutel? Fragend schaut der junge Mann aus Syrien Katharina Steiner an. Die Fachfrau von den Entsorgungsbetrieben der Stadt Ulm EBU zeigt auf das Bild mit der Biotonne, der Syrer nickt. Etliche Bewohnerinnen und Bewohner der neuen Wiblinger Häuser für Geflüchtete sind zur "Müll-Schulung" gekommen, die Iolanda Olah vom DRK-Kreisverband Ulm zusammen mit Idalia Dias-Heller von der Stadt Ulm organisiert hat. "Denn das richtige Entsorgen des Abfalls aus Haushalt und Küche stellt die Leute vor große Probleme. Aber es gehört zu den Voraussetzungen für ein gutes Zusammenleben in ihrer neuen Umgebung", sagt Iolanda Olah. Katharina Steiner geht kurz auf die Gründe der Mülltrennung ein, auf schonenden Umgang mit Ressourcen, auf Umwelt- und Naturschutz. Aus Joghurtbechern werde wieder Plastik gemacht, erklärt sie. "Denn wir haben hier kein Erdöl." Hausbewohnerin May Ftemah aus Syrien übersetzt den theoretischen Teil ins Arabische. Als die EBU-Expertin aber zur Praxis übergeht und erläutern will, was in welche Tonne kommt, übernimmt May gleich das ganze Referat. Eindringlich erklärt sie ihren Landsleuten, wie sortiert wird. Katharina Steiner staunt nicht nur über das Wissen von May Ftemah, sondern auch über das Engagement und die Leidenschaft, mit der sie die Grundlagen des Mülltrennens erläutert - und das offenbar sehr gut. Denn das Meiste klappt auf Anhieb bei der anschließenden praktischen Übung, die allen viel Spaß macht. Schwierigkeiten haben manche erst, als ein Staubsaugerbeutel entsorgt werden muss. Auch dass Tetrapacks nicht zum Karton kommen, obwohl sie sich so anfühlen, bereitet einigen Anwesenden Kopfzerbrechen. Am Ende der Stunde schaut sich Katharina Steiner zusammen mit den Bewohnern die Müllsammelstellen bei den Wohnhäusern an. Unter vielen gelben Säcken liegt eine Tüte mit Lebensmittelresten. "Die gehört hier nicht hin", sind sich alle einig. In ein paar Wochen werde sie wiederkommen, kündigt die Müll-Expertin an und den Platz erneut inspizieren. Allerdings sei vorher noch eine Schulung für Kinder vorgesehen, sagt Iolanda Olah. Die Psychologin vom DRK betreut im "Sozialraum Wiblingen", zu dem auch Gögglingen/Donaustetten gehört, die Flüchtlinge während ihrer ersten 18 Monate in Ulm und hilft ihnen bei der Integration. Dabei gehe es neben der Beratung zu Asylverfahren oder Jobsuche sehr oft um schulische oder gesundheitliche Themen und um Fragen des Alltags - wie zum Beispiel die der richtigen Mülltrennung. Iloanda Olah ist überzeugt: "Wenn die im Haus oder Wohnviertel klappt, erleichtert das die Integration und das Zusammenleben.